Im Improvisationstheater ist nichts geplant: Das Publikum gibt ein paar Impulse vor – zum Beispiel den Ort einer Szene oder die Beziehung zwischen der beteiligten Figuren, ihre Berufe, ihre Stimmung. Oder einen Gegenstand, der vorkommt. Natürlich imaginär, denn die Requisiten sind meist vorgestellt.
Das ist spontan, aber nicht chaotisch: Die Schauspieler entwickeln im Spiel die Geschichte. So entstehen kleine Szenen, ja sogar abendfüllende Theaterstücke mit Helden, Gegenspielern, Spannungsbögen, Weisheiten, Bühnenkämpfen, Gesangseinlagen, Tänzen oder sportlerischen Darbietungen. Mal spannend, mal witzig, mal herzzerreißend, und immer unterhaltend.
Dementsprechend nennt man alles auch gerne Theatersport, Theaterjazz, Spontanschauspiel, Freestyleschauspiel… die plötzlichste Form in der Sparte Kleinkunst hat viele Namen. Wer mehr zu Geschichte, Formen und Anwendungen wissen möchte: Der Wikipedia-Artikel zum Improvisationstheater liefert einen guten Überblick. Mittlerweile setzt man die Kunstform in der Psychiatrie, im Coaching oder auch im Schulunterricht ein – eben überall, wo es um Spontaneität, Mut zum Scheitern, Reflexion, Teamgefühl, Nachdenken über individuelle und gruppendynamische Handlungs-Strukturen geht.
In Rhein-Main wächst die Improszene rasant. Schaut Euch Termine und Improgruppen im Rhein-Main-Gebiet an, oder scrollt durch die Liste der Improtheatergruppen in Deutschland nach Städten. Oder alphabetisch. Goutiert die Namen und Showformate – das ist unterhaltsamer als ein Kinoabend. Auch Improglycerin findet Ihr im Improwiki.